Blick von unten auf die Beine eines Handwerkers in blauer Arbeitshose und Sicherheitsschuhen. Er steht auf der vorletzten Trittfläche einer Klappleiter.

Wer eine Leiter besteigt, sollte feste Schuhe tragen und auf saubere Sohlen achten.

Eine um einen halben Meter falsch aufgestellte Leiter kostete einen Elektroinstallateur das Leben. Der erfahrene Installateur wollte von der Leiter aus ein Kabel durch eine Öffnung schieben. Die Leiter stand jedoch deutlich neben der Öffnung. Vermutlich hat sich der Mann weit hinausgelehnt, denn nach dem Sturz stand die Leiter noch an ihrem Platz. Es gab keine Augenzeugen.

Unterschätzte Gefahr

Im Jahr 2023 wurden der BG ETEM 2.286 Leiterunfälle gemeldet. Jeder einzelne davon wäre vermeidbar gewesen, ist sich Ulrich Egger sicher. Als Aufsichtsperson der BG ETEM weiß er, wovon er spricht, denn er leitet die Seminare zur Prüfung und zum Einsatz von Leitern, die in den BG ETEM Bildungsstätten Augsburg und Linowsee angeboten werden. „Wo immer es möglich ist, sollte das Arbeiten mit Leitern vermieden werden“, so Egger, „denn Fahrgerüste und Hubarbeitsbühnen sind in der Regel sicherer. Auf Leitern steht man nie vergleichbar sicher.“ Die Aufstiegshilfen werden für zwei Zwecke eingesetzt: als Verkehrsweg und als Standpunkt zum Arbeiten. Werden Arbeiten von der Leiter aus erledigt, muss unbedingt ein sicherer Stand gegeben sein. Für diesen Zweck dürfen nur Podestleitern oder Stufenleitern verwendet werden. Stufenleitern haben Trittflächen von mindestens 80 Millimeter Tiefe. Als Aufstieg zwischen zwei begehbaren Ebenen genügen Sprossenleitern mit einer Auftrittsbreite für den Fuß von mindestens 20 Millimetern. Sollten noch Sprossenleitern als Arbeitsstandfläche verwendet werden, weisen Sie Ihre Vorgesetzte oder Ihren Vorgesetzten darauf hin, dass dies nicht mehr zulässig ist.

Anlegeleiter mit Traverse benutzen

Um schwere Stürze zu verhindern, weil die Leiter nicht standsicher war, haben alle neuen Leitern ab einer Länge von drei Metern, die als Anlegeleitern verwendet werden können, im Fußbereich eine Leiterverbreiterung, meist in Form einer Traverse. Diese verhindert das Umkippen der Leiter. Ältere Leitern besitzen keine Fußverbreiterung, können aber durch verschiedene im Handel angebotene Verbreiterungen leicht nachgerüstet werden. 

Testen Sie Ihr Wissen!

Leiterhersteller geben Hinweise zum sicheren Gebrauch ihrer Produkte. Kennen Sie die Bedeutung dieser vier Bildzeichen?

Zeichnung einer Person, die von einer Leiter auf eine höhere Ebene steigt. Daneben ein rotes X.

     


a)  Nicht seitlich von der Stehleiter auf eine
      andere Fläche steigen.

b)  Tanzen auf Dachflächen verboten.

c)  Beim Übersteigen be­sonders vorsichtig sein.

 

Umriss eines alten Waagengewichts, darauf die Beschriftung „max. 150 kg“. Daneben ein grünes Häkchen.


a)  Abnehmen erwünscht.  

b)  Höchstmögliche Nutzlast

c)  Schwere Leitern immer zu zweit tragen.

Zeichnung einer Person, die ein Rechteck mit der Aufschrift „KG“ nach oben trägt. Daneben ein rotes X.


a)  Getränkekisten vorsichtig befördern.

b)  Bei Benutzung einer Leiter keine schwere
      oder unhandliche Ausrüstung tragen.

c)  Leiter stets ausreichend belasten.

 

Zeichnung einer Person, darüber die Beschriftung „max. 1“. Daneben ein grünes Häkchen.


a)  Alleinarbeit erlaubt.

b)  Maximal eine Leiter je Person verwenden.

c)  Höchstmögliche Anzahl der Benutzer (der Leiter)

Lösungen: 1. a | 2. b | 3. b | 4. c