Die Arbeiter mussten hilflos mitansehen, wie ihr Kollege mit dem Rücken auf eine scharfkantige Werkzeugkiste aufschlug und regungslos liegen blieb. Ein Nachbar aus dem Nebenhaus leistete Erste Hilfe.
Die Wahrscheinlichkeit, einen Sturz aus großer Höhe zu überleben, ist sehr gering. Verunglückte, die nicht tödlich verletzt werden, müssen oft lebenslang mit schweren Behinderungen zurechtkommen. Mit einem Arbeits- und Fanggerüst, das die Montagefläche vollständig umschließt, können solche Unfälle vermieden werden.
Absturz mit schlimmen Folgen
Alle Schutzmaßnahmen für die Mitarbeitenden müssen vor Arbeitsbeginn geplant und bereitgestellt werden – das ist Chefsache. Dabei gilt: Sogenannte kollektive Absturzsicherungen wie Arbeits- und Schutzgerüste haben immer Vorrang. Ist ihre Anwendung nicht möglich, kommt als letzte Alternative persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz zum Einsatz.
Beschäftigte, die Dacharbeiten ohne geeignete oder unvollständige Absturzsicherung ausführen sollen, sagen NEIN. Jedes Leben ist wertvoll und einzigartig. Achten Sie deshalb darauf, dass Arbeits- und Schutzgerüste in Ordnung und geprüft sind. Wer als Auftraggeberin oder Auftraggeber eine PV-Anlage montieren lässt, sollte auf die sichere Ausführung achten und ein Arbeits- und Schutzgerüst zur Vermeidung von Absturzunfällen fordern.
Unsere Profi-Tipps:
- Gefährdungsbeurteilung: Gefährdungen durch Absturz vor Arbeitsbeginn ermitteln und bewerten – geeignete Schutzmaßnahmen auswählen. Das ist Chefsache!
- Beschäftigte arbeiten nach Unterweisung und benutzen Arbeitsmittel und persönliche Schutzausrüstung bestimmungsgemäß.
- Bei Dacharbeiten sind Absturzsicherungen ab einer Höhe von zwei Metern vorgeschrieben. Arbeits- und Schutzgerüste haben immer Vorrang vor persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz.
- Bei Verwendung von PSA gegen Absturz müssen geeignete Anschlagpunkte vorhanden sein.
- Stellen Beschäftigte fest, dass die Schutzmaßnahmen nicht ausreichen und Absturzgefahr besteht: Tätigkeiten nicht aufnehmen bzw. sofort abbrechen.
- Sicherheitsschuhe mit einer rutschfesten Sohle verringern das Risiko des Abrutschens auf dem Dach.
- Hautkrebsgefahr: Im Jahr 2021 starben in Deutschland rund 4.100 Menschen an Hautkrebs. Deshalb bei Dacharbeiten den Sonnenschutz nicht vergessen, insbesondere Kleidung mit langen Ärmeln und Beinen sowie einen Helm mit Nackenschutz. Eine Sonnenbrille schützt außerdem vor Blendung und Augenschäden.
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