Beeindruckendes Motiv des von Flammen umzüngelten griechischen Sonnengotts Helios

 

Mythen über Sonnenschutz sind unverwüstlich: Hilft ein hoher Lichtschutzfaktor wirklich mehr? Kann Sonnencreme ihre Wirkung verlieren? Verlängert Nachcremen den Sonnenschutz? Wir haben den Faktencheck gemacht. Besonders für die, die oft im Freien arbeiten oder mit dem Rad zur Arbeit fahren. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass zu viel UV-Strahlung und Sonnenbrände Erbgutschäden in den Hautzellen verursachen. Die Haut und Augen daher konsequent vor Sonne schützen. Viele gängige Wetter-Apps zeigen neben der Temperatur auch den wichtigen UV-Index an (hoher UV-Index bedeutet hohe Strahlenbelastung).

 

Bei bewölktem Himmel und Wind kann der Haut nichts passieren 

Textkasten mit dem Wort FALSCHAuch bei windigem, bewölktem oder kühlem Wetter kann man Sonnenschäden bekommen, weil sie durch UV-Strahlung verursacht werden und nicht durch die Temperatur. Im Sommer kann es an einem kühlen oder bewölkten Tag eine ähnliche UV-Strahlung geben wie an einem warmen, sonnigen Tag. UV-Licht durchdringt aufgrund der kürzeren Wellenlänge die Wolken besser als die Wärmestrahlung oder das sichtbare Licht. Beim Arbeiten im Freien auch an die Reflexion durch helle Flächen, beispielsweise Metalldächer, Sand oder Wasser denken!

 

Tattoos brauchen speziellen Schutz

Textkasten mit dem Wort RICHTIG

Tätowierte Haut kann empfindlich auf Sonne reagieren und muss besonders vor der Sonne geschützt werden. Das gilt vor allem für frische Tattoos, da der natürliche UV-­Schutz kurz nach dem Stechen beeinträchtigt ist.

 

Man merkt doch, wenn man einen Sonnenbrand bekommt

Textkasten mit dem Wort FALSCHEin Sonnenbrand wird sehr oft erst Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne bemerkt. Das liegt daran, dass die Haut verzögert auf die UV­-Strahlung reagiert. Symptome wie Rötung, Überwärmung, Spannen und Schwellungen zeigen sich oft erst nach 4-6 Stunden. Mit jedem Sonnenbrand erhöht sich das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Deshalb verbeugen. Hat man einen Sonnenbrand erlitten, betroffene Haut für die nächsten Tage gut vor Sonne schützen. Den Sonnenbrand leicht kühlen und viel trinken.  

 

Viel hilft viel 

Textkasten mit dem Wort RICHTIGStimmt! Beim Eincremen nicht sparen – weder an der Menge noch am Lichtschutzfaktor (LSF)! Cremen Sie die Haut an den von der Sonne bestrahlten Stellen groß zügig ein. Der auf der Packung angegebene Lichtschutzfaktor kann durch mehrfaches Eincremen erreicht, aber nicht übertroffen werden. Die goldene Regel: „Meiden, kleiden, cremen.“ Haut­ärztinnen und Hautärzte empfehlen beim Sonnenschutz generell: Meiden Sie die starke Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr. Kleiden Sie sich am besten mit dicht gewebter, lockerer Kleidung – optimal wäre UV­-Schutzkleidung, ein Hut mit Krempe und die Sonnenschutzbrille nicht vergessen. 

 

Mit LSF 50 bräunt man nicht

Textkasten mit dem Wort FALSCHEs geht nur viel langsamer. Idealerweise immer mit dem höchst­möglichen Schutz eincremen. Wer die Sonnencreme zu dünn aufträgt, hat einen niedrigeren Lichtschutzfaktor als auf der Tube angegeben. 

 

Nachcremen verlängert den Sonnenschutz

Textkasten mit dem Wort FALSCHUm die Schutzwirkung der Sonnencreme aufrecht­zuerhalten, ist regelmäßiges Nachcremen wichtig. Das erhält den Sonnenschutz, kann ihn aber nicht verlängern. Besonders wenn man viel schwitzt, kann Nachcremen notwendig wer­den. Auf der Packung ist der Lichtschutzfaktor (LSF) angege­ben: Die genannte Zahl zeigt an, um wie viel die Sonnen­creme den Eigenschutz der Haut verlängert. Wenn die Eigenschutzzeit 10 Minuten beträgt, verlängert eine Creme mit LSF 30 sie um den Faktor 30 auf 300 Minuten (also fünf Stunden). 

 

Sonnencreme hat ein Verfallsdatum 

Textkasten mit dem Wort RICHTIGAuch Sonnenschutzmittel können schlecht werden. Dass man Cremes und Co. nicht zu lange aufheben sollte, hat mehrere Gründe. So lässt der Schutz vor UV-­Licht nach. Das kann zu Sonnenbrand führen und langfristig das Risiko für Hautkrebs erhöhen. Deshalb geben die Hersteller an, wie viele Monate ein Sonnenschutzmittel nach dem Öffnen noch mit voller Schutzwirkung verwendet werden kann. Dazu dient ein kleines Symbol mit einer Zahl und einem „M“. „12 M“ bedeutet zwölf Monate. Tipp: Öffnungsdatum gleich auf die Sonnencremetube schreiben. 

 

Gebräunte Haut macht schön 

Textkasten mit dem Wort FALSCHStimmt so nicht … zumindest auf lange Sicht. Zugegeben, gerade in der westlichen Welt gilt gebräunte Haut bei vielen als schön. Vielleicht weil sie ein Gefühl von Urlaub und einem aktiven Lebensstil an der frischen Luft vermit­telt. Doch auf lange Sicht kann die Bräune das Versprechen von Schönheit nicht einhalten: UV­-Strahlen verursachen eine vorzeitige Hautalterung mit Falten und Elastizitätsverlust. 

 

Um genügend Vitamin D zu bekommen, darf ich mich nicht eincremen 

Textkasten mit dem Wort FALSCHDie Versorgung mit Vitamin D ist kein Freifahrtschein, um ungeschützt stundenlang in der Sommersonne zu braten.  Um die körpereigene Vitamin­-D­-Produktion anzukurbeln, hilft es in den hiesigen Breiten schon, ab und zu die Kaffee pause ins Freie zu verlegen. Laut Angaben des RKI sollte man zwischen März und Oktober zwei­ bis dreimal pro Woche Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz der Sonne aussetzen. Für eine ausreichende Vitamin-­D-­Synthese reicht hierbei bereits die Hälfte der Zeit, in der sonst ungeschützt ein Sonnenbrand entstehen würde, etwa 10 bis 20 Minuten, je nach Hauttyp.