Unsere Haut schützt uns vor Druck und Stößen und vor dem Eindringen von Wasser. Sie bildet eine Barriere gegen Schmutz, Bakterien und Viren. Sie verhindert, dass wir austrocknen. Sie reguliert unseren Wärmehaushalt. Wir drücken Gefühlsregungen über sie aus und sie hat ein beeindruckendes Regenerationsvermögen. Doch irgendwann wird es auch ihr zu viel. Im betrieblichen Arbeitsalltag werden die Hände und deren Haut besonders oft in Mitleidenschaft gezogen, denn ohne den Einsatz unserer Hände läuft so gut wie nichts.
Haut wichtig für Wohlbefinden
Häufiges Händewaschen kann die obere Schutzschicht der Haut angreifen. Tätigkeiten, bei denen Kühlschmierstoffe, Öle, Fette oder Lösungsmittel zum Einsatz kommen, schädigen die Haut zusätzlich, wenn direkter Hautkontakt zu diesen Stoffen besteht. Das kann dann vorkommen, wenn das Tragen von Schutzhandschuhen nicht erlaubt ist, beispielsweise bei Arbeiten an rotierenden Maschinen. Aber auch mechanische Belastungen setzen der Haut zu und können der Beginn einer langwierigen Hauterkrankung sein. Oft wird einem erst nach einer Hautschädigung, wenn ein Ekzem oder eine allergische Reaktion auftritt, bewusst, welche Bedeutung gesunde Haut für das Wohlbefinden hat. Vorbeugender Hautschutz und Hautpflege sind daher so wichtig.
![]() Verschmutzte oder mit Gefahrstoffen durchtränkte Kleidung kann Hautreaktionen auslösen. Halten Sie daher die Kleidung und Handschuhe möglichst sauber und wechseln Sie sie regelmäßig, wenn es erforderlich ist. Benutzte Handschuhe und andere Schutzausrüstung sollten getrennt von der privaten Kleidung aufbewahrt werden. Schutzhandschuhe, die für eine mehrmalige Nutzung ausgelegt sind, müssen vor dem nächsten Gebrauch innen trocken sein. |
![]() Gefahrstoffe, auch in geringen Mengen, können die Haut schädigen und bei Personen mit entsprechender Veranlagung allergische Hautveränderungen auslösen. Vermeiden Sie deshalb den direkten Hautkontakt mit Gefahrstoffen! Nutzen Sie geeignete Werkzeuge wie etwa Pinsel oder Spatel bei der Verarbeitung von Klebern oder Kunstharzen. Tragen Sie persönliche Schutzausrüstung, auch bei kurzzeitigen Arbeitsschritten. Gehen Sie kein Risiko ein! |
![]() Handschuhe sind in vielen Arbeitsbereichen wichtiger Bestandteil der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Es gibt ein breites Angebot an Schutzhandschuhen, die gegen unterschiedliche Risiken schützen, etwa vor Verletzungen durch mechanische Beanspruchung oder vor direktem Kontakt mit hautreizenden oder hautschädigenden Stoffen. Bei langen Handschuhen hilft es, das Schaftende umzukrempeln, damit auf dem Handschuh haftende Flüssigkeiten beim Armheben nicht auf den Unterarm fließen können. Bei längerem Tragen von Schutzhandschuhen können untergezogene Baumwollhandschuhe das Aufquellen der Haut durch den eigenen Schweiß verzögern. WICHTIG: Besteht die Gefahr, von rotierenden Maschinenteilen erfasst zu werden, etwa an Bohr-, Fräs- oder Drehmaschinen, ist das Tragen von Schutzhandschuhen verboten. |
![]() Lassen Sie sich bei hautgefährdenden Arbeiten schon vor Beginn der Tätigkeit betriebsärztlich beraten und gegebenenfalls untersuchen. Durch entsprechendes Verhalten und Anwenden von Schutzmaßnahmen lassen sich Hautschädigungen meist vermeiden. Sollten Hautveränderungen (etwa Ekzeme, Rötungen, Juckreiz, Bläschen) bereits aufgetreten sein, unbedingt einen Arzt aufsuchen, möglichst den Betriebs- oder Hautarzt. Zur Klärung eines möglichen Zusammenhangs mit der beruflichen Tätigkeit kann der Betriebsarzt/die Hautärztin ein Hautarztverfahren einleiten. Das Verfahren umfasst eine Ermittlung der Arbeitsumstände, etwa der verwendeten Stoffe, der Schutzmaßnahmen und der Hautreinigungsmittel. |
![]() Hautschädigende Stoffe dürfen nicht auf der Haut verbleiben! Reinigen Sie Ihre Haut mit einem schonenden, auf die Verschmutzung abgestimmten Hautreinigungsmittel. Vermeiden Sie dabei zusätzliche Beanspruchung, etwa durch Scheuern mit einer Bürste oder das Verwenden von Hautreinigungsmitteln, die Reibepartikel enthalten. Beanspruchte Haut muss sich erholen können. Um die Hautbarriere zu schützen und die Heilung von Schäden in der Hornhautschicht zu unterstützen, sollten Sie nach der Arbeit ein Hautpflegemittel auftragen (ein Hautschutzplan gibt Auskunft darüber). |
![]() Schädigende Einwirkungen werden oft erst viel später in Form von Hautveränderungen sichtbar. Benutzen Sie zur Vorbeugung von Beginn an die vom Betrieb zur Verfügung gestellten Hautschutz- und Pflegeprodukte. Tragen Sie diese nach Angabe des Hautschutzplans gründlich auf die saubere Haut auf – vor der Arbeit, nach Toiletten-Pausen und zum Feierabend. |
![]() Wie werden Hände richtig eingecremt? Darüber denken viele nicht nach, weil es so selbstverständlich klingt. Aber gerade weil alle meinen, es zu können, schleichen sich oft Nachlässigkeiten ein und Hautbereiche bleiben ungeschützt. Worauf Profis achten: Zuerst eine haselnussgroße Portion Creme auf den Handrücken geben. Dann die beiden Handrücken aufeinanderlegen, um den Klecks gleichmäßig auf beide Hände zu verteilen. Anschließend sorgfältig Finger, Fingerzwischenräume und Handkanten eincremen. Nagelränder und Daumen nicht vergessen und die Creme überall gründlich einmassieren. Übrigens: Hautschutzmittel und Handschuhe in der Regel nicht zusammen verwenden, weil Hautschutzmittel die Wirkung von Schutzhandschuhen beeinträchtigen können. |
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- Mehr Informationen auf unserem Portal „Hand- und Hautschutz“: hautschutz.bgetem.de
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