Geöffnete Schublade eines Werkzeugschranks. In der Schublade liegen verschiedene Zangen wohlgeordnet.

Haben Sie das schon erlebt? Der Arbeitstag startet, doch am Arbeitsplatz herrscht Chaos. Im Durcheinander verlieren wir Zeit bei der Suche nach Werkzeugen, Materialien oder wichtigen Dokumenten. Manches ist unauffindbar und scheint verloren gegangen zu sein. Wenn es ganz dumm läuft, bekommt die Kundschaft diese Verzögerungen zu spüren. Unordnung kann sogar zu Arbeitsunfällen führen.

Ordnung zur Routine machen

Ein aufgeräumter und sauberer Arbeitsplatz erleichtert konzentriertes Arbeiten. Räumen Sie deshalb am Ende jedes Arbeitstags Ihren Arbeitsplatz auf. Machen Sie daraus eine Routine, die Ihnen hilft, sich mental auf den Feierabend einzustimmen. Kreuzen Sie sich zudem feste Termine für größere Aufräumaktionen im Kalender an und halten Sie sich daran. So verhindern Sie, dass sich wieder Berge unnötigen Ballasts ansammeln. Anstehende Wartungszyklen von Werkzeugen und Maschinen können ins Aufräumen integriert werden, denn beim Reinigen liegt es nahe, diese direkt zu kontrollieren und auf Defekte zu überprüfen. Sie bewahren damit nicht nur ein sauberes Arbeits­umfeld, auch das Risiko von Arbeitsunfällen und technischen Störungen wird gesenkt. Bestimmen Sie für alle Punkte einen Rhythmus und feste Tage. Mit der Zeit wird Aufräumen zur Gewohnheit und Ordnung zur Normalität.

Sauberkeit sendet positive Botschaft

Ein ordentliches Arbeitsumfeld sendet ein positives Signal an Kolleginnen, Kollegen, Kundinnen und Kunden. Es zeigt Professionalität und ein hohes Maß an Organisation. Es steigert das Vertrauen in die Qualität der Arbeit. Für alle Mitarbeitenden bedeutet ein aufgeräumter Arbeitsplatz zudem ein angenehmeres Arbeitsklima, das die Zusammenarbeit im Team und die Zufriedenheit fördert. 

Austausch für mehr Sicherheit

Die Kommunikation und der Austausch unter den Mitarbeitenden sind unerlässliche Komponenten eines effektiven Arbeitsschutzes. Gemeinsame Beobachtung von Arbeitsprozessen und gemeinsames Arbeiten für Ordnung fördern eine Sicherheitskultur, die hilft, Gefahren frühzeitig zu erkennen und abzustellen. Es liegt in der Verantwortung jedes und jeder Einzelnen, aktiv zur Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit am Arbeitsplatz beizutragen und so ein angenehmes und produktives Arbeitsumfeld zu schaffen und zu erhalten.

Rette sich …, wer kann?

Die Illustration zeigt einen Mitarbeiter, der vor einem Brand flüchtet, aber dann auf eine völlig zugestellte Fluchttür trifft.

Paletten im Gang, zugestellte Türen und zugeparkte Zufahrten sind ein No-Go. Freie Flucht- und Rettungswege sowie Notausgänge sind für die Sicherheit am Arbeitsplatz unverzichtbar. Fluchtwege ermöglichen beim Eintritt eines Notfalls wie einem Feuer oder einer Explosion ein schnelles und sicheres Verlassen des Gebäudes. Daher dürfen sie nicht verstellt sein. Sie müssen jederzeit zugänglich, durch Kennzeichnung (auch bei Rauchentwicklung) leicht erkennbar sein, sogar bei Stromausfall. Notausgangtüren dürfen nicht abgeschlossen werden und dürfen nicht mit Holz­keilen oder Ähnlichem festgestellt werden. Auch die Rettungs­wege, über die Rettungskräfte zum und ins Gebäude gelangen können, müssen stets frei gehalten werden.

Rutschfeste Wege

Die Illustration zeigt einen Arbeiter, der auf einer Flüssigkeitslache ausgerutscht und gestürzt ist.

„Soll doch der die Lache wegwischen, der sie verursacht hat.“ So hat bestimmt jeder schon mal gedacht. Doch diese passive Haltung birgt Gefahren, denn verschüttete Flüssigkeiten und ölige Bereiche können zu Stürzen führen. Ein Ausrutscher kann Prellungen, Knochenbrüche und lang andauernde Arbeitsausfälle nach sich ziehen.

Um solche Unfälle zu vermeiden, ist es wichtig, nicht über Verschmutzungen hinwegzusehen. Sie sollten sofort beseitigt oder durch Warnschilder als gefährliche Stelle erkennbar gemacht werden. Selbst wenn ein Reinigungsunternehmen Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen regelmäßig von Schmutz im Arbeitsumfeld befreit, tun Sie sich einen Gefallen damit, selbst auch auf Ordnung und Sauberkeit zu achten.

Ordnung senkt Stress

Die Illustration zeigt zwei Handwerker, die ganz unkompliziert Werkzeug aus einem geordneten Werkzeuglager entnehmen.

Werkzeuge und Arbeitsmaterialien, die unordentlich und unsachgemäß gelagert werden, bergen Verletzungsgefahr. Ein aufgeräumter Arbeitsplatz trägt maßgeblich zur Sicherheit bei. Eine klare Struktur und Ordnung am Arbeitsplatz schaffen zudem die Grundlage für das reibungslose Funktionieren der Arbeitsabläufe.

Ordnung und Struktur senken auch die Stress­belastung, denn Unordnung am Arbeitsplatz kann Stress verursachen, da sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überfordert fühlen können, wenn sie in einer ­chaotischen Umgebung nicht in der Lage sind, ihre Aufgaben ohne größere Schwierigkeiten zu erledigen. Ein aufgeräumter Arbeitsplatz kann ­also dazu beitragen, Stress abzubauen und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Das Reinigen eines aufgeräumten Arbeitsplatzes geht zudem viel schneller vonstatten. 

Ungesunder Kabelsalat?

Die Illustration zeigt einen Mitarbeiter an einem Computerarbeitsplatz. Mehrere Elekto-Geräte sind über Leitungen mit Mehrfachsteckern und der Steckdose verbunden. Unter dem Tisch liegen die Leitungen wirr durcheinander.

In der Arbeitswelt gibt es immer mehr elektrische Geräte, und viele von ihnen hängen noch am Stromnetz. Kommen nach und nach weitere Geräte dazu, entsteht mit der Zeit schnell ein wildes Gewirr aus Anschlussleitungen. Muss man ein Gerät vom Netz nehmen, geht das Suchen nach dem richtigen ­Stecker los – ein echter Zeitfresser. Doch das ist nicht der ­einzige Nachteil: Die Leitungsknoten führen oft zu Knicken, ­Aderbrüchen und beschädigten Steckern. Zudem sammelt sich Staub im Gewirr, der nur schwer entfernt werden kann.

Im schlimmsten Fall entsteht so ein Kabelsalat aus mehreren hintereinander gesteckten Mehrfachsteckern. Ein äußerst gefährliches Verfahren. Sind dann mehrere Verbraucher zeitgleich aktiv, kann es schnell zu einer Überlastung der vorderen Anschlussleitung, zu Verschmorungen, vielleicht sogar zu ­einem Brand kommen. Es gilt also: Nie zu viele Verbraucher an einer Steckdose anschließen, Leitungen ordentlich verlegen oder in Kabel­kanälen ordnen. Die Betriebsleitung muss dafür sorgen, dass elektrische Betriebsmittel regelmäßig geprüft werden.

Sicherheit von Kopf bis Fuß

Die Illustration zeigt zwei Kollegen, die in einem ordentlich geführten Materiallager den Zustand von Persönlichen Schutzausrüstungen prüfen. Ein Helm wird wegen einer Beschädigung beanstandet.

Damit die persönliche Schutzausrüstung (PSA) jederzeit in einwandfreiem Zustand ist, müssen auch die Pflege und die Wartung klar geregelt ­werden. Nutzungsdauer, Pflege und Instandhaltung der PSA sind wichtige Angaben des Herstellers. ­Beschäftigte, die PSA einsetzen, müssen auch ­darin unterwiesen werden, wie und wo die PSA gereinigt sowie schmutzfrei und trocken aufbewahrt werden kann. Im Fall von Schäden sind diese sofort zu melden und die PSA darf nicht weiter verwendet werden. Schon ein winziges Loch in einem Schutzhandschuh kann zum Beispiel zu Verätzungen ­führen. Klug ist es, schriftlich festzuhalten, wann die PSA in Gebrauch genommen wurde. Am Ende der Nutzungsdauer muss sie fachgerecht entsorgt werden (zum Beispiel um Kontaminationen auszuschließen).