Blick aus einem Auto durch die Windschutzscheibe. Die Fahrerin hält ein Handy in der Hand und achtet nicht auf den Verkehr. Vor dem Auto steht ein erschrockener Passant und stützt die Hände auf der Motorhaube ab.

Jeder kennt Unfallmeldungen wie diese: „Fahrzeug geriet auf gerader Strecke in den Gegenverkehr“, „Auto ist von der Fahrbahn abgekommen“. Oder die Horrormeldung: „Lkw ist ungebremst auf ein Stauende aufgefahren“. Was in den letzten Sekunden vor einem Unfall geschehen ist, ob zum Beispiel die Hand am Smartphone oder der Blick auf dem Display war, versucht die Polizei zu klären, indem sie die Geräte sicherstellt und auswertet. Laut Polizei NRW nutzen rund 55 Prozent aller Autofahrerinnen und Autofahrer ihr Smartphone regelmäßig am Steuer. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar erschreckende 85 Prozent. Das permanente Piepsen und Vibrieren der mobilen Geräte kann fast niemand ignorieren. Psychologinnen und Psychologen sprechen dabei von suchtähnlichen Verhaltensweisen, bedingt durch den Druck ständiger Erreichbarkeit.

Einfach mal offline schalten

Der ständigen Verführung von Apps, Social Media und Co. zu widerstehen, schafft kaum jemand. Das Handy offline zu stellen, ist daher der wirkungsvollste Schutz.

Viele Menschen nutzen ihr Smartphone, während sie Auto oder Rad fahren oder zu Fuß gehen – allerdings mit einem schwerwiegenden Unterschied: Auto fahrende bewegen rund eineinhalb Tonnen Stahl, während sie auf das Handy schauen. Neben dem Gewicht entscheidet das Tempo darüber, wie schwer die Folgen durch wenige Sekunden Ablenkung sein können.

Nie ablenken lassen

Die Tatsache, dass Autofahren zur Routine geworden ist sowie eine häufige Selbstüberschätzung erhöhen das Risiko. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) warnt, dass der Trugschluss entsteht, man könne es sich leisten, auch abgelenkt Auto zu fahren. Es werde schon nichts passieren. Auch wenn man in mehr als 99 Prozent der Fahrten sicher ankommt: Jeder Unfall ist einer zu viel und hätte durch umsichtiges Handeln vermieden werden können.