Ein scheinbar einfacher Arbeitsauftrag führte in einem Metall verarbeitenden Betrieb zu einer Kettenreaktion mit tragischen Folgen: Zwei Arbeitskollegen lagerten frisch angelieferte Metallstangen ein. Sie nahmen die etwa drei Meter langen Stangen aus einer Transportkiste und deponierten sie stehend in der dafür vorgesehenen Ecke der Produktionshalle, wo bereits ältere Stangen gleicher Art standen. Eine Holzkonstruktion in etwa 2,5 Meter Höhe sicherte die Stangen gegen Umfallen.
Fatale Überlastung
Nach der Mittagspause holten die beiden Mitarbeiter die vorderen Profilstangen innerhalb der Haltevorrichtung etwas nach vorn, um an die hinteren Stäbe zu gelangen. Diese sollten gekennzeichnet werden. So lehnten sie nacheinander zahlreiche Profilstangen mit einem Gesamtgewicht von bis zu 400 Kilogramm an die Wand und den selbst gebauten hölzernen Halterahmen. Unter der enormen Belastung brach der Holzrahmen schlagartig auseinander. Das stehende Material kippte um und die Profilstangen erschlugen einen der beiden Kollegen.
Unfallursache
Der Unfall ereignete sich, weil die Metallstangen in einer hierfür nicht geeigneten Lagereinrichtung aufbewahrt wurden. Die selbst gebaute Holzkonstruktion war den Kräften, die durch das Anlehnen vieler Stahlstangen wirkten, nicht gewachsen. Mit dem Einsatz einer fachgerechten Lagereinrichtung hätte dieser folgenschwere Unfall vermieden werden können.
Beim Lagern von Langmaterial sollten sicherheitsrelevante Dinge beachtet werden
1. |
Sperriges Material immer zu zweit heben und tragen. Beim Bewegen der Last mit der Hand darauf achten, dass der Trage- und Schwenkbereich frei ist. |
2. |
Langmaterial immer in geeigneten Regalen lagern, am besten liegend. |
3. |
Wird Material stehend gelagert, dauerhaft gegen Umfallen und Verrutschen sichern! Gilt auch für das Sortieren der Ware oder die teilweise Entnahme von Profilen, Stäben und so weiter. |
4. |
Auf Beschädigungen der Regale achten. Eventuelle Mängel umgehend dem Vorgesetzten melden. |
5. |
Keine Veränderungen an Regalsystemen vornehmen. Reparaturen sind ausgebildeten Fachleuten vorbehalten |
6. |
Regale nicht überlasten. Angaben des Regalherstellers zur maximal zulässigen Regallast beachten. |
7. |
Den Arbeitsbereich der Regale frei von Hindernissen halten, sodass Personen nicht stolpern oder stürzen können. |
8. |
Werden Flurförderzeuge oder Krane für die Ein- und Auslagerung von Langmaterial eingesetzt, dürfen diese nur mit einer zulässigen Qualifikation beziehungsweise einem Fahrauftrag gesteuert werden. |
Diesen Beitrag teilen