Zeitungszustellerinnen und -zusteller gehen oft Risiken ein. Gefährlich wird es vor allem aufgrund von Schnee oder Glatteis. Aber unsere Helden der Nacht sind auch schlau und tragen persönliche Schutzausrüstung – alles, damit sie ihren Auftrag erfolgreich zu Ende führen können.
Diese Gefahren lauern auf unsere Helden
Zustellerinnen und Zusteller sind vielen Gefahren ausgesetzt. Neben den alltäglichen Gefahren im Straßenverkehr kommen noch ungünstige Witterungsbedingungen wie Regen, Glatteis, Schnee oder nasses Laub hinzu. Noch gefährlicher wird es, wenn mehrere dieser gleichzeitig aufeinandertreffen. Damit unsere Helden der Nacht auch wieder sicher nach Hause finden, haben wir die wichtigsten Sicherheitsregeln zusammengestellt.
Die Sicherheitsregeln für die Helden der Nacht:
1. Das richtige Schuhwerk
Der Weg vom Fahrrad oder Auto bis zur Haustür ist selten immer der gleiche. Oft variieren die Untergründe auf denen Sie laufen: Straße, Fußweg, Grasfläche, Treppe und wieder zurück. Oft wissen Sie gar nicht, wie fest oder rutschig der nächste Boden sein wird – und das kann gefährlich werden.
Deswegen ist gutes Schuhwerk nötig: Neben einem guten Trage- und Laufkomfort ist das wichtigste eine rutschfeste, profilierte und biegsame Sohle, die für Schnee und Glatteis gleichermaßen geeignet ist.
Außerdem können Spikes für sicheren Halt im Fersenbereich sorgen und ein Wegrutschen verhindern. Doch Vorsicht: Diese Spikes eignen sich nicht im städtischen Bereich, wenn Sie Hausflure betreten müssen.
Ganz wichtig: Bei plötzlich auftretender Eisglätte (Blitzeis), sollte die Zustellung eingestellt oder verschoben werden.
2. Die richtige Heldenkleidung
Wer früh morgens schon unterwegs ist, benötigt nicht nur warme und atmungsaktive, wasserdichte Kleidung, sondern auch reißfeste aus entsprechendem Material. Viel wichtiger aber ist noch, dass die Kleidung gut sichtbar und mit Reflektoren ausgestattet ist.
3. Vorsicht bei Baustellen
Baustellen sind immer ein Risiko, vor allem, weil man nie weiß, mit was man rechnen muss. Arbeitsgeräte können herumliegen, Drähte oder Metall aus dem Boden ragen oder schlimmer noch: Bretter mit herausragenden Nägeln.
Deshalb ist besondere Aufmerksamkeit beim Betreten von Baustellen erforderlich. Falls vorhanden: Nutzen Sie gekennzeichnete Wege.
Ist eine gefahrlose Zustellung durch fehlende Beleuchtung unmöglich, sollten Sie die Zustellung verschieben bis es ausreichend hell ist.
4. Die Gefahr lauert in der Dunkelheit
Was man nicht sieht, kann man nicht einschätzen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie eine geeignete Lampe zum Beleuchten dunkler Wege mitnehmen. LED-Stirnlampen eignen sich hervorragend, weil man dadurch die Hände frei hat.
5. Schnell kann man sich verheben
Beim Transportieren von Zeitungen, Zeitschriften und Prospekten denken viele gar nicht daran, dass diese in der Masse ziemlich schwer sind. Ein einzelnes „Paket“ kann schnell mehr als 10 kg wiegen.
Auch die Zustellungstasche, die man gerne seitlich trägt, belastet Rücken und Wirbelsäule.
Deshalb gilt: Lieber weniger Zeitungen und Zeitschriften tragen und hierfür z. B. einen Transportkarren oder ein Fahrrad nutzen.
6. Vorsicht bissig!
Zustellerinnen und Zusteller treffen beim Betreten eines Grundstücks immer wieder auf Hunde und nicht selten werden sie sogar durch Hundebisse verletzt.
Bewährt hat sich das Anlegen einer Hundemerkkarte, auf der Sie wichtige Informationen zu potenziell gefährlichen Hunden notieren können – vor allem dann, wenn ein anderer Zusteller mal einspringen muss und die Gegebenheiten nicht kennt.
Folgende Verhaltensregeln sollten Sie immer befolgen, wenn Sie auf Hunde treffen: Zeigen Sie keine Angst, Furcht oder Misstrauen. Vermeiden Sie alles, was der Hund als Bedrohung auffassen könnte, wie z. B. Drohgebärden oder Blickkontakt (niemals dem Hund nicht in die Augen sehen). Auch schnelle oder überraschende Bewegungen sollten vermieden werden. Falls Sie plötzlich von einem Hund überrascht werden: niemals weglaufen! Für Hunde ist das praktisch eine Aufforderung, Sie zu verfolgen und zu jagen.
7. Überfälle und sexuelle Belästigung
Beim Austragen von Zeitungen können Sie auch einer Bedrohung oder einem tätlichen Angriff ausgesetzt sein. Für diesen Fall sollten spezielle Verhaltensregeln festgelegt werden, wie Sie sich schützen können. Bewährt haben sich spezielle Trainings, um solche Gefahrensituationen zu erkennen und entsprechend reagieren zu können.
Leider kommt es auch immer wieder vor, dass Zeitungszustellerinnen oder Zeitungszusteller bei ihrer Arbeit sexuell belästigt werden. Hier empfehlen sich zur Abschreckung Trillerpfeifen oder Schrillalarm – vor allem sollte man laut werden und auf sich aufmerksam machen.
8. Richtig aussteigen
Beim Öffnen der Fahrertür kann leicht ein Auto oder ein Fahrrad übersehen werden. Deswegen empfehlen Sicherheitsexperten den „holländischen Griff“. Dabei öffnet man mit der rechten Hand die linke Seitentür. Dadurch dreht man sich automatisch nach hinten und sieht sofort, ob sich links ein Verkehrsteilnehmer nähert.
Falls es doch mal zu einem Unfall kommt …
Schnell ist es geschehen: Man verletzt sich an einem Nagel, stürzt mit seinem Fahrrad oder ist sogar in einen Verkehrsunfall verwickelt. Für diesen Fall gilt:
• Arbeitsunfälle müssen Ihrem Arbeitgeber gemeldet werden.
• Schreiben Sie auf ein Kärtchen Ihren Namen und wer im Falle eines Unfalls benachrichtigt werden soll. Am besten tragen Sie diese Notiz immer bei sich, z.B. in der Tasche oder im Portemonnaie.
Gut zu wissen:
Die Notrufnummer 112 kann von jedem Telefon (auch dem Smartphone) kostenlos gewählt werden.
Zeitungszustellerinnen und -zusteller müssen sich vielen Herausforderungen bei ihrer Arbeit stellen. Das Video der BG ETEM klärt auf und gibt Tipps zur Unterweisung.