Eine Krise zu meistern, gelingt Menschen unterschiedlich gut. Während bei manchen Menschen Schicksalsschläge wie an einem unsichtbaren Schutzschild abprallen, haben andere schwer mit den Belastungen zu kämpfen. Diese seelische Widerstandskraft, Belastungen auszuhalten, nennt man Resilienz. Die gute Nachricht: Resilienz kann erlernt und trainiert werden.
Was bedeutet Resilienz?
Der Begriff Resilienz, abgeleitet von „resilire“ (lat.), stammt ursprünglich aus der Physik und bedeutet so viel wie „zurückprallen“. Der Begriff beschreibt die Fähigkeit bestimmter Elemente, nach extremen äußeren Einwirkungen wieder in ihre Ausgangsform zurück zu springen. Als psychologische Eigenschaft bezeichnet Resilienz im Wesentlichen die Fähigkeit, Extremsituationen zu meistern, ohne Schaden an der Seele zu nehmen. Resiliente Menschen reagieren unempfindlicher auf Belastungen wie Stress oder Frustrationen. Sie handeln flexibler in schwierigen und sich ändernden Situationen.
Resilienz im Arbeitsalltag
Gerade im Beruf ist es wichtig, Resilienz zu trainieren. Denn das Arbeitsvolumen und der Druck nehmen in vielen Branchen stetig zu. Flexibler mit dem Stress umgehen hat viel mit Achtsamkeit zu tun. „Die letzten Jahre haben viele von uns vor große persönliche Herausforderungen gestellt und tun es auch weiterhin“, so Denise Wilpert, Arbeitspsychologin bei der BG ETEM. „Sich selbst zu schützen und Fähigkeiten auszubauen, die dabei helfen, Belastungen besser auszuhalten, ist wichtiger denn je.“
Doch was macht einen resilienten Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin aus? „Resiliente Menschen sind auch im Beruf nicht aus Teflon, auch an ihnen prallt nicht alles ab. Doch sie haben über die Jahre hinweg Mechanismen entwickelt, mit denen sie Krisen besser meistern können“, so Wilpert. „Dazu gehören ein gesunder Optimismus, Selbstfürsorge und vor allem starke, vertrauensvolle soziale Beziehungen.“
Mehr Optimismus ausstrahlen
Eine ganz einfache Übung für den Arbeitsalltag heißt: Lächle mal! „Durch Körpersprache können wir das Positive in uns aktivieren, der erste Schritt zu mehr Optimismus“, erklärt Wilpert. Also: Lächeln Sie, wenn Sie aufstehen. Lächeln Sie sich zu, wenn Sie sich im Spiegel ansehen. Lächeln Sie bei der Arbeit Ihre Kollegen und Kolleginnen an. Lächeln Sie, wenn Sie abends ins Bett gehen. Manchmal sind es auch ganz kleine Dinge, die einen zum Lächeln bringen können. Achten Sie mal darauf.