Es ging alles ganz schnell: Der Autofahrer war abgelenkt, fuhr aus der Seitenstraße einfach weiter und übersah den Radfahrer. Glücklicherweise verhinderte ein Fahrradhelm Schlimmeres. Der Radfahrer erlitt beim Zusammenstoß zwar einige Schürfwunden und eine Prellung, kam aber ohne schwere Kopfverletzung davon. Wer im Auto sitzt, muss auf die schwächeren Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer besonders achten, gerade beim Abbiegen.
Eine angemessene Geschwindigkeit, viel Aufmerksamkeit und keine riskanten Überholmanöver sollten darüber hinaus selbstverständlich sein. Doch so glimpflich gehen längst noch nicht alle Unfälle aus, an denen Radfahrende beteiligt sind.
Zahl der tödlichen Fahrradunfälle angestiegen
In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Fahrradunfälle mit tödlichem Ausgang stetig erhöht. 426 Radfahrende starben 2020 im Straßenverkehr, 2013 waren es noch 354 Tote. Seit 2010 ist die Zahl der tödlich verunglückten Radfahrenden um etwa 16,8 Prozent angestiegen. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.
Niemals oben ohne – wie Radfahrer sich am besten schützen
Natürlich sind Autofahrende verpflichtet, auf schwächere Verkehrsteilnehmende Rücksicht zu nehmen, doch auch Radfahrende müssen ihren Teil zu ihrem eigenen Schutz beitragen: zum Beispiel die vorgeschriebenen Radwege benutzen und reflektierende Kleidung tragen. Fahrradhelme sind bei Fahrrädern und Pedelecs zwar keine Pflicht, sie können aber schwere Kopfverletzungen verhindern. Gerade Pedelec-Fahrende (Motorunterstützung bis zu 25 km/h) tragen aufgrund der meist höheren Geschwindigkeiten auch ein deutlich höheres Risiko, sich bei einem Sturz schwer zu verletzen. Helme, die die Norm NTA 8776 erfüllen, werden mit einer höheren Aufschlaggeschwindigkeit getestet. Bei diesen Modellen werden insbesondere die Schläfen und der Nacken stärker geschützt. Wenn sich alle Beteiligten im Straßenverkehr dann noch als Partner und Partnerinnen und nicht als Konkurrenz verstehen, können Unfälle deutlich reduziert werden.
Im Video erklärt Holger Schumacher, warum diese speziellen Situationen besonders gefährlich werden können.
Die 5 häufigsten Ursachen für Fahrradunfälle
Nichts für schwache Nerven: RiskBuster Holger Schumacher hat sich mit den fünf häufigsten Unfallursachen beschäftigt, diese sind:
1. Mangelnder Abstand Überholen von Radfahrenden
2. Das Vorbeifahren an geparkten Autos mit dem Rad
3. Geisterfahrer: Zusammenstöße mit anderen Radfahrern
4. Radfahren auf der falschen Seite
5. Hindernisse wie Schienen und Bordsteine
Tag des Fahrrads
Am 03. Juni ist der Tag des Fahrrads und das Fahrradfahren wird immer beliebter, nicht erst seit der Corona-Krise. Natürlich gibt es hier auch Gefahren. Stuntman Holger Schumacher zeigt Euch in seinem Video, welche Unfälle am häufigsten vorkommen und wie man diese vermeidet.
Ob „Extremtest Fahrradhelm“, „Sicher E-Bike fahren“ oder „Rutschige Untergründe“ – RiskBuster Holger Schumacher hat schon so einige kritische Situationen mit Zweirädern getestet. Reinschauen lohnt sich auf https://profi.bgetem.de
Dieser Artikel ist zuerst in dem BG ETEM Magazin profi 02/2022 erschienen.
Weitere Informationen zum Thema sicheres Fahrradfahren:
Sicheres Radfahren - Tipps zu Ausrüstung, Sichtbarkeit, Beladung
5 Tipps für mehr Sicherheit beim Radfahren
Diesen Beitrag teilen