Was die Lautstärke betrifft, so hat jeder Mensch eine ganz eigene Toleranzgrenze. Die einen lieben laute Musik und viel Leben um sich herum – für die anderen stellt schon das Telefonat am Nebentisch eine arge Belästigung dar. Doch ob als störend empfunden oder nicht: Dauerhafter Lärm kann nicht nur das Gehör schädigen, sondern darüber hinaus schädlich wirken. Lärmstress beeinflusst langfristig den Hormonpegel und kann damit Ursache für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen sein.
Für viele Beschäftigte gehören laute Geräusche allerdings schlicht zum Berufsalltag: Dauerlärm von Maschinen existiert in vielen industriellen Berufszweigen, und selbst eine stärkere Geräuschkulisse im Büro kann störend sein und auf Dauer die Gesundheit gefährden. Und auch wenn sich in Sachen Lärmschutz am Arbeitsplatz in den letzten Jahrzehnten einiges getan hat – ganz abstellen lassen sich laute Geräusche in den seltensten Fällen.

Gehörschutz ist Gesundheitsschutz


In vielen Branchen sind Unternehmen daher dazu verpflichtet, ihren Beschäftigten den passenden Gehörschutz als Teil der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) zur Verfügung zu stellen. Ab einer Lautstärke von 85 dB(A) – das kommt etwa dem Krach eines vorbeidonnernden Zugs gleich – ist das Tragen von Gehörschützern am Arbeitsplatz Vorschrift, denn bei dauerhaften Lautstärken über diesem sogenannten oberen Auslösewert besteht die Gefahr von Gehörschädigungen. Daher müssen betroffene Firmen eine Gehörschutz-Tragepflicht und eine regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorge für das Gehör anordnen. Außerdem sind alle einzelnen Lärmbereiche deutlich zu kennzeichnen und ein Lärmminderungsprogramm zu entwerfen.
Neben dem oberen gibt es auch einen unteren Auslösewert von 80 dB(A). Wird dieser – dem Lärm einer stark befahrenen Straße entsprechende – Geräuschpegel am Arbeitsplatz erreicht, sind Betriebe verpflichtet, ihre Beschäftigten entsprechend zu unterweisen und sie über die gesundheitsschädigenden Wirkungen von Lärm aufzuklären. Außerdem müssen sie auch hier einen persönlichen Gehörschutz zur Verfügung stellen und für alle Mitarbeitenden eine arbeitsmedizinische Vorsorge anbieten.

Kapselgehörschutz


Äußerlich erinnert er an Hi-Fi-Kopfhörer. Der Kapselgehörschutz dient dem Abdämmen von Schall. Die Kapseln tragen ein festes und dämmendes, dabei leichtes Material und umschließen beide Ohrmuscheln komplett. Der Kapselgehörschutz ist schnell auf- und abgesetzt, was insbesondere bei kurzzeitigen Lärmeinwirkungen von Vorteil ist.
In manchen Industrien ist diese Form des Gehörschutzes sogar mit Funk zur Kommunikation
ausgestattet. Zudem ist er mit dem Bügel größenverstellbar und bietet Tragekomfort. Pluspunkt hinsichtlich der Nachhaltigkeit: Der Kapselgehörschutz ist pflegeleicht und über einen längeren Zeitraum verwendbar.

 

Bügelgehörschutz


Günstig in der Anschaffung, einfach in der Handhabung, stabil, wiederverwendbar und dazu noch ein Leichtgewicht: Ein Bügelgehörschutz hat Vorteile, allerdings auch nur recht niedrige Dämmeigenschaften. Bis zu maximal 25 dB kann so ein Gehörschutz mit Bügel den Schall vermindern, denn die Stöpsel sitzen nicht in den Gehörgängen, sondern schließen das Ohr nur von außen ab. Der Bügel kann unter dem Kinn oder im Nacken getragen werden, so lässt sich der Gehörschutz gut mit jeder Art von Arbeitsausrüstung kombinieren.

Gehörschutzstöpsel

Moderne Stöpsel bestehen aus einem leichten Schaumstoffmaterial. 

  • Diese vor der Verwendung mit (sauberen) Fingern zusammenrollen. 
  • Dann die Ohrspitze mit einer Hand hochziehen und mit der anderen Hand den Stöpsel hineinschieben.
  • Nach dem Einführen entfaltet sich das Material und schließt den Gehörgang damit ab.

Stöpsel mit Verbindungsschnur

Anders als einzelne Stöpsel geht die Ausführung mit Verbindungsschnur selten verloren, durch die Schnur ist diese schnell um den Nacken gehängt. Oft haben diese Stöpsel eine sogenannte „Tannenbaum“-Form, die von vielen als angenehmer als herkömmliche Stöpsel empfunden wird. Allerdings bieten auch diese Stöpsel nur begrenzten Lärmschutz und sind so eher etwas für Umgebungen, an denen kein dauerhafter Krach erduldet werden muss. 

Otoplastiken

Gehörschutz-Otoplastiken werden von Akustik-Fachleuten für jedes Ohr einzeln angepasst und sorgen so für bestmöglichen Schutz an lauten Arbeitsplätzen. Damit bieten sie auch einen hohen Tragekomfort und lassen sich mit anderen Schutzausrüstungen, wie zum Beispiel Schutzbrillen, sehr gut kombinieren. Wichtig ist hier, die Dichtigkeit und Funktion vor der ersten Verwendung zu prüfen und danach in regelmäßigen Abständen (alle drei Jahre). Otoplastiken lassen sich bei sorgfältiger Pflege mehrere Jahre lang verwenden –das rechtfertigt den hohen Preis.

 

„Lärmschwerhörigkeit ist keine schicksalhafte Erkrankung und auch nicht heilbar. Deshalb: Gehörschutz tragen!“

Wir hoffen, dass unser Artikel über Gehörschutz Ihre offenen Fragen beantworten konnte.

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