Vor einiger Zeit erreichte uns ein Leserbrief, in dem ein Versicherter den Versuch beschrieb, für Kolleginnen und Kollegen ein größeres Fest komplett ohne Alkohol auszurichten. Die Reaktionen auf diese andere Art von Feier waren sehr verhalten. Zwar gilt in vielen Unternehmen ein Alkoholverbot, doch wird bei runden Geburtstagen oder (Jubiläums-)Feiern gern eine Ausnahme gemacht. Für viele Beschäftigte – sicher auch für Führungskräfte – gehört ein Glas Sekt einfach dazu. Ohne Alkohol in eine gute Stimmung zu kommen. Für viele unvorstellbar. Selbst Autofahrende erlauben sich, Alkohol bis zur Promillegrenze zu konsumieren. Abstinent zu bleiben, assoziieren viele Menschen mit „Spaßbremse sein“. Beschäftigte, die auf Alkohol verzichten, müssen sich oft rechtfertigen. Akzeptierte Ausnahmen sind lediglich Schwangerschaft und Stillzeit. Alle anderen, die alkoholfrei anstoßen möchten, müssen sich gewöhnlich vielen nervigen „Überredungsversuchen“ widersetzen. „Ein Schlückchen in Ehren kann schließlich keiner verwehren.“ Oder doch?
Legal, aber nicht harmlos
Laut „Ärzte Zeitung“ verstehen die meisten Menschen unter Drogenkonsum noch immer den Genuss von Amphetamin, Heroin oder Kokain. Das wahre Drama spiele sich jedoch beim übermäßigen Gebrauch von legalen Drogen wie Alkohol und Nikotin ab. In Deutschland sterben jährlich etwa 74.000 Menschen an den Folgen ihres Alkoholmissbrauchs – denn Alkohol ist ein Zellgift, unbedenkliche Mengen gibt es eigentlich nicht. Trotzdem ist Alkoholkonsum gesellschaftlich immer noch positiv besetzt und darf auf keiner Siegesfeier fehlen – egal ob im Sport oder in der Politik. Abhängige Menschen werden dagegen abgelehnt. Paradox, oder?
Gesunder Verzicht
Ein längerer Verzicht auf Alkohol hat viele positive Effekte: Die Leber wird entlastet, der Blutdruck sinkt, Schlafqualität und Blutwerte verbessern sich. Wahrscheinlich klappt es jetzt auch mit dem Abnehmen und der Performance beim Hobby-Marathon besser. Der Verzicht rettet zudem das Leben der Menschen, die sich ihrer Alkoholsucht gestellt haben. Gestalten Sie die nächste Feier also doch mal alkoholfrei.
Wir haben zwei leckere Drinks ausgewählt, die den Alkohol nicht vermissen lassen.
Pina Colada mal anders: Pink Drink mit Früchtetee
Zutaten für 4 Cocktails
800 ml Wasser
2–3 Teebeutel Früchtetee
Eiswürfel
Tiefkühl-Himbeeren
4 TL Himbeersirup
600 ml Kokosdrink
Zubereitung
1. 800 ml Früchtetee (2–3 Teebeutel) kochen und gut abkühlen lassen.
2. Eiswürfel in vier große Gläser geben und jeweils acht gefrorene Himbeeren zugeben.
3. Die vier Gläser zu gleichen Teilen mit dem abgekühlten Früchtetee aufgießen.
4. Je einen Teelöffel Himbeersirup zugeben und jeweils mit 150 ml Kokosdrink auffüllen.
Caipirinha ohne Promille – Ipanema: Der alkoholfreie Caipi
Zutaten für 4 Cocktails
2 unbehandelte Bio-Limetten
4 EL brauner Rohrzucker
Crushed Ice
8 cl Maracujasaft
1 Flasche Ginger Ale
Zubereitung
1. Die Bio-Limetten abwaschen, abtrocknen und in Spalten schneiden.
2. Die Spalten auf vier Gläser mit je einem Esslöffel Rohrzucker verteilen und mit dem Stößel zerdrücken.
3. Die Gläser nun zu zwei Dritteln mit Crushed Ice füllen und jeweils 2 cl Maracujasaft dazugießen. Alles gut verrühren.
4. Zum Schluss die alkoholfreien Cocktails mit Ginger Ale aufgießen und servieren.
Alkoholkonsum in Zahlen
- Deutschland ist ein Alkohol-Hochkonsumland. Durchschnittlich konsumiert jede Person ab 15 Jahren rund zehn Liter reinen Alkohols pro Jahr.
- Damit liegt der Konsum in Deutschland zwei Liter über dem durchschnittlichen Konsum in den OECD-Ländern.
- Weniger Alkohol bedeutet:
weniger Infektionen, niedrigeres Krebsrisiko, geringeres Unfallrisiko, weniger Konflikte, gesünderes Herz, besserer Schlaf und verbesserter Blutdruck. - Die Zahl der Tabak- und Alkoholtoten übersteigt die der Drogentoten um ein Vielfaches. (Quelle: DHS Jahrbuch Sucht 2024, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen)
- Die durch Alkoholkonsum verursachten volkswirtschaftlichen Kosten betragen rund 57 Milliarden Euro pro Jahr.
(Quelle: Bundesministerium für Gesundheit)